Nachfolgend findet ihr die besten Omaha Starthände nach ihren Stärken sortiert, wobei AAKK Double Suited (zwei Karten jeweils von einer Farbe) die Stärkste ist. Herauszufinden welche Hand Preflop am besten ist, gibt dir ein allgemeines Gefühl dafür, wie du bessere Entscheidungen treffen kannst.

Die besten 30 Starthände in Omaha:

1-10 11-20 21-30
A-A-K-K K-Q-J-T Q-Q-A-K
A-A-J-T K-K-T-T Q-Q-A-J
A-A-Q-Q K-K-A-Q Q-Q-A-T
A-A-J-J K-K-A-J Q-Q-K-J
A-A-T-T K-K-A-T Q-Q-K-T
A-A-9-9 K-K-Q-J Q-Q-J-T
A-A-x-x K-K-Q-T Q-Q-J-9
J-T-9-8 K-K-J-T Q-Q-9-9
K-K-Q-Q Q-Q-J-J J-J-T-T
K-K-J-J Q-Q-T-T J-J-T-9
  • Alle Hände in dieser Liste sind Double Suited

 

Prinzipien für die Handauswahl– 4 Card Team

Die wichtigste Regel in der Handauswahl in Omaha ist die, dass alle vier Karten zusammenarbeiten, um eine Hand zu bilden.

Aber ist es in Omaha nicht so, dass wir nur zwei unserer vier Hole Cards benutzen können? Warum sollen also alle vier Karten zusammenarbeiten?

Schauen wir uns dafür folgende Hand an –

Zum Verständnis: s=Spades(eng. für Pik), d=Diamonds(eng. für Karo), c=Clubs(eng. für Kreuz), h=Hearts(eng. für Herz)

  • AsAdJsTd

Diese Starthand gehört nach AsAdKsKd  zu einer der besten in Omaha.

Zuerst sollte euch auffallen, dass wir jeweils zwei Karten von einer Farbe haben (zwei Mal Pik und zwei Mal Karo). Das bedeutet, dass unsere Starthand Double Suited ist. Double Suited Hände sind immer die Besten.

Vergleichen wir unser AsAdJsTd mal mit einer ähnlichen Hand wie AsAdJsTs.

Für die meisten scheint es nun so, als würde AsAdJsTs stärker sein, da du drei Pik anstatt von nur zwei auf der Hand hast. Erkennst du, warum es sich aber um eine eigentlich viel schlechtere Hand als AsAdJsTd handelt?

Wenn wir AsAdJsTs auf der Hand haben, dann blocken wir unsere eigenen Outs (Outs= Karten die unsere Hand besser machen). Es ist wichtig immer daran zu denken, dass wir nur zwei unserer vier Karten benutzen dürfen, um eine Hand zu machen. Ein weitverbreitetet Anfängerfehler in Omaha ist, dass ein Spieler einen Flop wie z.B. 6s7s2d mit einer Starthand wie AsAdJsTs sieht und denkt, dass er einen Flush hat, da fünf Pik im Spiel sind.

Natürlich ist dies nicht der Fall. Wir haben in diesem Fall nur einen Flush Draw, da wir nur zwei Karten von unserer Hand benutzen dürfen.

Mit einem weiteren Pik auf der Hand verringern wir nur unsere Chancen auf einen Flush, da nun weniger Pik im Deck vorhanden sind.

Danglers und Blockers

Aufgrund des ersten Prinzips (vier Karten arbeiten zusammen), können wir nun schon weitere schwache Starthände identifizieren.

Ein weiterer Begriff der unter PLO-Spielern verbreitet ist, ist ein sogenannter Dangler. Ein Dangler ist eine Karte, die nicht mit den anderen Karten auf der Hand harmoniert.

Nehmen wir mal an, wir bekommen folgende Karten –

  • AsKsJd6c

Erkennst du den Dangler in dieser Hand?

AsKsJd harmonieren gut miteinander. Die beiden Pik erhöhen unsere Chancen auf einen Flush, während A, K und J uns Chancen auf eine Straight bzw. Straight Draws gibt. Die 6c ist keine gute Karte, da diese nicht mit den anderen Karten harmoniert.

Hände, die nicht gut miteinander verknüpft sind, sind in der Regel Hände mit einem Dangler und sollten in die Muck (gefoldet werden) wandern. Ausnahme gibt es natürlich auch hier, wie z.B. wenn wir eine gute Position haben und die Möglichkeit besteht, dass wir die Blinds stealen (Small und Big Blind klauen) können.

Auch wenn die 6c eine eigentlich starke Hand in eine durchschnittliche verwandelt, könnte es noch schlechter kommen. Nach dem was wir vorher angesprochen haben, gibt es eine Möglichkeit die Hand durch das verändern einer Farbe noch schwächer zu machen?

Gut gemacht, wenn du das gleiche Ergebnis hast: AsKsJd6s

Auf den ersten Blick scheint das doch eher eine Verbesserung zu sein, aber dies ist nicht der Fall. Es ist im Grunde genommen die gleiche Hand, nur dass wir unsere Chance einen Flush zu bekommen merklich verringert haben. Die 6s “blockt” unsere Flush-Draw Outs. Damit haben wir einen schlechten Blocker auf der Hand.

Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an, wie Blocker unsere Handstärke Preflop beeinträchtigen: QsQcKsKc

Das ist eine sehr gute Starthand, da sich keine der Karten gegenseitig blocken. Wir haben die Chance auf Straights, Flushes und Top-Set (Chancen auf den höchsten Drilling auf dem Board).

Ändern wir nun eine Karte: QsQcQhKc

Wow! Damen Drilling. Ist das nicht großartig? Nein. Die Hand ist jetzt totaler Mist. Wenn du eine Hand wie QQxx hast, dann sind noch zwei weitere Damen im Deck, die du treffen könntest. Mit der obigen Hand ist lediglich eine Damen noch im Deck übrig und das verringert unsere Chance auf einen Drilling natürlich enorm. Dazu sind unsere Karten auch nicht mehr Double Suited.

Wenn wir diese Theorie noch ein Stück weiter ausführen, dann kommen wir zu der schwächsten Starthand in Omaha: 2s2h2c2d

Quads(Vierling). Was eine Ironie oder nicht?

Natürlich sind das nicht wirklich Quads. Es ist eigentlich nur ein zweier Pärchen, bei dem unsere Outs alle geblockt sind. Wir haben keine Chance auf einen Drilling. In den meisten Fällen haben wir beim Showdown (der Moment, an dem die Karten aufgedeckt werden) lediglich ein zweier Pärchen.

Manchmal haben wir ein Two Pair oder ein Full House, aber das ist dann trotzdem eine sehr schwache Hand und die Chance damit zu gewinnen sind verschwindend gering.

Unterschiede zum Hold’em

Viele Spieler die Omaha spielen haben zu Beginn mit No-limit Hold’em angefangen. Deshalb ist es wichtig auch auf die Unterschiede zwischen diesen beiden Spielvarianten einzugehen.

AAxx, und KKxx sind nicht immer die Nuts (die bestmögliche Hand). Wenn wir es gewohnt sind Hold’em zu spielen, dann würden wir mit KK und AA Preflop, egal in welcher Situation, alles riskieren. In Omaha kann dies ein großer Fehler sein (unter der Voraussetzung, dass wir die Pot-Limit oder No-Limit Variante spielen).

Zuerst sollten wir bedenken, dass AAxx und KKxx in Omaha viel häufiger vorkommen, da wir anstatt zwei Karten gleich vier Karten bekommen. Somit sind KKxx und AAxx nicht immer die bestmöglichen Karten.

Eine Hand wie AsAc9d4h ist in Omaha sogar eher nur Durchschnitt, da die vier Karten nicht wirklich miteinander harmonieren.

Dagegen biete sich eine Hand wie AsAdJsTd viel besser für ein Preflop All In an.

Sei vorsichtig mit einem Set (ein Drilling, der aus einem Pocket Pair entstanden ist). Während bei Hold’em eine Hand wie 22 sehr gut spielbar ist und wir mit einem Set meist All In gehen würden, ist dies in Omaha ein großer Fehler.  Im Idealfall wollen wir in Omaha mit Top Set (dem besten Drilling auf dem Board) Broke gehen (alles riskieren), das bedeutet 88xx+ ist besser zum Set Mining (mit einem Pocket Pair auf einen Drilling hoffen) als eine Hand wie 22xx, da diese niemals das Top Set sein kann.

Dieses Prinzip gilt auch für Flushes. Da alle Spieler vier Karten auf der Hand haben, sind starke Hände viel häufiger der Fall. In Hold'em ist der 2nd Nut Flush (zweitbester möglicher Flush) in den meisten Fällen eine sehr starke Hand, während in Omaha wir uns in einer schwierigen Situation wiederfinden. Dieses Mindset sollte mit in unsere Preflop Handauswahl einfließen.

Eine Hand wie Ts2dTd3s sieht aufgrund der Double Suite sehr gut aus, aber in Wirklichkeit bringt sie uns Postflop fast nur in Schwierigkeiten, da wir in den meisten Fällen nicht den besten Flush haben.

Rundowns

Eine weitere wichtige Omaha-Hand sind die Rundowns.

Rundowns sind das Äquivalent zu Suited Connectors (vom Wert aufeinanderfolgende Karten der gleichen Farbe wie z.B. 8d9d) in Hold’em. Diese haben meist nicht die größte Raw Poker Equity (Gewinnwahrscheinlichkeit Preflop aber auch auf Flop, Turn und River) wie Hände mit hohen Karten, aber das Potenzial dieser Hände ist hoch.

Wie bei allen anderen Omaha-Händen sind auch hier wieder die Double Suited Hände die Besten: Ts9d8s7d

Rundowns haben die Möglichkeit einen Wrap zu floppen. Wraps ist der Begriff in Omaha der für einen Straight Draw mit vielen Outs steht.  Aufgrund der vier Karten, die wir auf der Hand haben, ist es möglich bis zu 20 Outs mit einem Wrap zu haben.

Rundowns müssen nicht immer direkt aufeinanderfolgend sein – die Stärke der Hand ist durch das Gap (der Part an dem mindestens ein Wert zwischen den Karten liegt) bestimmt.

Zum Beispiel ist Ts8d7s6d eine Art Rundown, bei der das Gap zwischen den beiden höchsten Karten ist. Wir können diese Hand als "Ten-high rundown, top gap" bezeichnen.

Rundowns mit einem niedrigeren Gap sind im Normalfall stärker, als welche mit einem hohen Gap: Ts9d8s6d

Deshalb ist die obige “Ten-high rundown with bottom gap” ein bisschen stärker als die zuvor genannte Hand.

Prinzipien sind wichtiger als Tabellen

Prinzipien wie die, die hier beschrieben sind, sind das Erste an was du denken solltest, wenn es um deine Preflop Handauswahl geht. Eine Tabelle mit den Starthänden ist nicht wirklich realistisch, da es 16.432 Starthände in PLO gibt. Dies gilt natürlich nur unter der Annahme, dass die Farbe egal ist, da diese keinen relativen Wert hat. Wenn wir die Farben mit einberechnen, dann gibt es unglaubliche 270.725 Kombinationen.

Es macht also kaum einen Sinn sich alle Starthände zu merken, sondern eher Entscheidungen aufgrund der Prinzipien in der jeweiligen Situation zu treffen. Das Wichtigste ist, dass wir bei der Preflop Handauswahl immer daran denken, dass in Omaha alle vier Karten zusammenarbeiten.