Erklärung – Blind

Die obligatorischen Zahlungen vor dem Flop werden als „Blinds“ bezeichnet, da die Small-Blind- und Big-Blind-Positionen ihre Hole-Cards nicht überprüfen können, bevor sie entscheiden, ob sie in den Pot investieren.

Im Allgemeinen ist es ein großer Nachteil, Chips in den Pot investieren zu müssen, während man seine Karte nicht kennt. Es ist praktisch unmöglich, aus den Blinds eine positive Winrate zu generieren. Es sind jedoch die Blinds, die am Tisch für Action sorgen. Spieler haben einen Anreiz, schwächere Preflop-Holdings zu spielen, in der Hoffnung, die Blinds direkt gewinnen zu können.

Sowohl die Small-Blind- als auch die Big-Blind-Position tätig vor dem Flop einen kleinen Einsatz. Die Big-Blind-Zahlung ist normalerweise doppelt so hoch wie die Small-Blind-Zahlung, obwohl dies auch nicht immer der Fall ist. Eine übliche Struktur, die in Casinos verwendet wird, ist 2€/5€. (Die Small-Blind-Zahlung beträgt 2€, während der Big Blind 5€ bezahlen muss). Sie können in diesem Beispiel deutlich sehen, dass die Big-Blind-Zahlung mehr als doppelt so groß ist wie die Small-Blind-Zahlung.

Wie Sie die Blinds als Teil Ihrer Pokerstrategie nutzen

Trotz der nachteiligen Natur von Blinds haben sich die Spieler dazu entschieden, diese „gezwungenen“ Einsätze einzuführen.

Straddling beim Poker ist beispielsweise eine Art von Blind-Einsätzen, die häufig in Live-Casinos verwendet wird. Mathematisch ist es äußerst unwahrscheinlich, dass ein Straddle eine positive Erwartung erzeugt, da es bedeutet, Geld in den Pot zu investieren, ohne die Stärke Ihrer Hand zu kennen. Spieler nutzen solche Möglichkeiten in der Hoffnung, Action zu generieren und ihre Gegner dazu zu bringen, eine größere Range zu spielen. Realistisch gesehen ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Vorteile des Straddlings die großen Nachteile aufwiegen, wenn man blind investieren muss.

Blind Bets können auch in den Postflop-Wettrunden auftreten. Sogar beim Poker im Fernsehen sehen wir, dass Spieler gelegentlich von der „Dark Bet“ Gebrauch machen. Dies ist im Wesentlichen eine Postflop-Bet, die gemacht wird, bevor man sieht, welche Gemeinschaftskarte(n) ausgeteilt werden. Ein Out-of-Position-Spieler könnte zum Beispiel eine 3bet Preflop mitgehen und dann seine Absicht ankündigen, eine Dark Bet zu tätigen, bevor der Dealer den Flop ausgeteilt hat. Sein Postflop-Einsatz bleibt dann bestehen, unabhängig davon, wie der Flop kommt.

Dies bringt keinen mathematischen Vorteil (eher einen Nachteil), aber solche Plays werden vermutlich aus psychologischen Gründen gemacht. D.h. ein Versuch, dem anderen Spieler in der Hand Unbehagen zu bereiten. Ähnlich wie beim Straddling ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Vorteile von Dark Bets die großen Nachteile aufwiegen.